Experten kritisieren den Betrieb von Biblis

21 Mai

Sowohl der ehemalige Leiter der Bundesatomaufsicht Wolfgang Renneberger als auch der frühere Prüfingenieur für Atomanlagen Wilfried Rindt kritisieren den veralteten Technikstand und die geringen Sicherheitsvorkehrungen des Atommeilers Biblis. Renneberger erklärte, auf Nachrüstungsmassnahmen für Biblis in seiner Amtszeit als Behördenleiter verzichtet zu haben, da die Laufzeit des Kraftwerkes durch die politische Einigung zum Atomausstieg bereits begrenzt und zeitnah abgelaufen wäre. Er halte eine Anpassung der Sicherheitsmassnahmen an heutige Standards für dringend erforderlich.

Wilfried Rindt überprüfte 1996, nachdem bei einem Unfall im Jahr 1995 ein Rohr geplatzt war, als zuständiger Ingenieur die Prüfstempel und forderte den Austausch von über 100 nicht gestempelten Rohren. Der zuständige Betreiber RWE ersetzte aber nur acht Rohre. Ein im Januar diesen Jahres veröffentliches Statement der Bundesregierung verwies darauf, das beim Bau von Biblis die Vorschrift zur Kennzeichnung der Rohre noch nicht existiert habe und die Rohre auch den heutigen Anforderungen entsprächen. Auch Hessens Umweltministerin Silke Lautenschläger (CDU) zeigt sich von der Sicherheit des ältesten Kraftwerks Deutschlands überzeugt und steht der Laufzeitverlängerung für Kraftwerke positiv gegenüber.

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